Flat Coated Retriever Zucht in Stormarn

Inzuchtkoeffizient, Ahnenverlust und Krankheiten bei Hunden

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Inzuchtkoeffizient (IK), Ahnenverlust (AV) und Krankheiten bei Hunden?

Die einfache Antwort ist: Ja!

Begründung siehe weiter unten. Aber, vorher vielleicht einige grundsätzliche Informationen.

Definition Inzucht: Zuchtverfahren, bei dem zwei Tiere miteinander gepaart werden, die näher miteinander verwandt sind, als zwei zufällig aus der Population herausgegriffene Tiere.

Wichtige Begriffe: Inzuchtkoeffizient (IK) und Ahnenverlust (AV).

Der Inzuchtkoeffizient (IK) gibt das Maß für den Inzuchtgrad eines Tieres oder einer Population an. Er gibt an, um wie viel Prozent die Mischerbigkeit (Heterozygotie) abgenommen hat und die Reinerbigkeit (Homozygotie) eines Hundes gegenüber dem Rassedurchschnitt zugenommen hat. Ein IK von 0% bedeutet, dass die Elterntiere keine gemeinsamen Ahnen in der Generation haben.
Beispiel: Cousin – Cousine IK = 6,25%

Leider findet man auch bei Vereinen keine genauen Grenzwerte für den IK, die nicht überschritten werden sollten. Als allgemeine Faustregel gilt:

Je höher ein IK (über 6,25 %) desto schlechter! Gut sollen IK-Werte unter 3 % sein. Bester möglcher Wert = 0%.

Der Inzuchtgradkoeffizient liegt bei der Paarung zwischen Nora und Rocky bei unter einem Prozent (0.195%) über 5 Generationen. In der fünften Generation haben sie einen gleichen Vorfahren.

Als Ahnenverlust (AV) bezeichnet man das zwei- oder mehrfache Vorkommen ein und desselben Ahnen innerhalb einer Ahnenreihe. Kommt jeder Ahne nur 1 mal vor, so beträgt der AVK 100% – es herrscht also kein Ahnenverlust. 

Niedriger Ahnenverlust ist gut, hoher Ahnenverlust ist schlecht.

Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) informiert über doppelte Ahnen in allen 62 Vorfahren der letzten 5 Generationen. 100% bedeutet kein Ahne ist doppelt. Ca. 50% wäre z.B. eine Geschwisterinzucht.

Alle Werte geben keine absolute Gewissheit über die Gesundheit eines Hundes, aber sie zeigen Tendenzen auf.

Der Ahnenverlustkoeffizient (AV) beträgt bei der Paarung zwischen Nora und Rocky 98.39 %.

Hintergrundinformationen zu Erkrankungen bei Hund durch Inzucht:

„Ein internationales Forscherteam um die Veterinärgenetikerin Danika Bannisch der University of California untersuchte in einer umfassenden Studie über 50.000 Genproben von Hunden. […] Beispielsweise steigt das Risiko für Krebs und ähnliche Krankheiten, so Bannisch: “Daten von anderen Tierarten in Verbindung mit einer starken Veranlagung einer [Hunde]Rasse für komplexe Krankheiten wie Krebs und Autoimmunkrankheiten unterstreichen die Bedeutung einer hohen Inzuchtrate bei Hunden für deren Gesundheit. […]
Mehr Inzucht = mehr Tierarzt
Zusätzlich glichen die Forscher den Inzuchtgrad der Hunderassen mit einer Datenbank von Tierversicherungen ab, um zu ermitteln, wie oft die Hunde nicht-routinemäßig in die Tierarztpraxis mussten. Auch dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass Hunderassen mit hohem Inzuchtgrad öfter zusätzliche veterinärmedizinische Betreuung brauchten.”
Quelle: Studie: Massive Gesundheitsprobleme durch Inzucht. Internet: https://www.diehundezeitung.com/studie-massive-gesundheitsprobleme-durch-inzucht/

Wie Inzucht bei Hunden für Krankheiten sorgt. 8. Dezember 2021. Internet: https://www.derstandard.de/story/2000131747337/wie-inzucht-bei-hunden-fuer-krankheiten-sorgt

Orginalartikel (engl.): The effect of inbreeding, body size and morphology on health in dog breeds. Canine Medicine and Genetics volume 8, Article number: 12 (2021). Published: 02 December 2021. Internet: https://cgejournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40575-021-00111-4

Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!

E-Mail
Anruf
Karte
Infos
Instagram